Blaulichtfahrten sind Fahrten unter hohem Stress und mit sehr hohen Risiken

26. Januar 2023
Aktive
Brand in einem Gebäude mit Menschenleben in Gefahr, oder ein schwerer Verkehrsunfall mit Verletzten. Der Hilfeersuchende der den Notruf 112 wählt erwartet schnelle Hilfe. In der in Bayern vorgeschriebenen Hilfsfrist von zehn Minuten ab dem Absetzen eines Notrufes müssen die Einsatzkräfte vor Ort sein und helfen.

Viele wissen aber nicht, dass die Hilfe überwiegend von freiwilligen, ehrenamtlichen Feuerwehren erbracht wird. Die Einsatzkräfte werden auf verschiedenen Wegen alarmiert und müssen ins Feuerwehrgerätehaus.

Die Fahrt von der Wohnung oder Arbeitsstelle ins Gerätehaus, sowie mit Einsatzfahrzeugen mit blauem Blinklicht und Martinhorn vom Gerätehaus an die Einsatzstelle birgt hohe Risiken und ist purer Stress für die ehrenamtlichen Einsatzkräfte, die oft nicht wissen, was sie erwartet. Und dass bei jeder Tages- und Nachtzeit, bei Sonnenschein, Sturm oder Schneefällen.

Immer wieder wird in den Medien über Unfälle mit Fahrzeugen der BOS (Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben) berichtet. Oft verunglücken diese bei einer Einsatzfahrt trotz Sonder- und Wegerechten. Das Risiko eines Unfalls ist auf Einsatzfahrten 17-mal höher als bei „normalen“ Fahrten. Bei über der Hälfte der Unfälle liegt der Fehler beim Fahrer des Einsatzfahrzeugs. Das Hauptproblem für die „Maschinisten“ ist der Stress, verursacht durch Informationsmangel über die Lage am Einsatzort, zum andern auch durch eine Flut an Informationen die gleichzeitig verarbeitet werden müssen, den Funk, die Fahrzeugbedienung u.v.m. Hierfür gilt es die Einsatzkräfte regelmäßig zu schulen und auf die Gefahren zu sensibilisieren.

Am vergangenen Mittwoch haben über 30 Einsatzkräfte an der Ausbildung zum Thema „Fahren mit Blaulicht“ teilgenommen. Manuel Spielmann von Trux´n´Bus, selbst Fahrlehrer, Dozent, Trainer und freiwilliger Feuerwehrmann hat sehr anschaulich, unterhaltsam und abwechslungsreich die Risiken der „Ehrenamtler“ dargestellt, die oft mit Gefahrensituationen konfrontiert werden, die normale Autofahrer kaum kennen. 

Neben den Erwartungen der Einsatzkräfte an die Autofahrer, bei eingeschaltetem Blaulicht und Signalhorn, wurden auch die Reaktionen derer betrachtet, wenn ein Feuerwehrfahrzeug im Rückspiegel auftaucht. Oft sind die Fahrzeuglenker mit der nicht alltäglichen Situation überfordert und reagieren anders als gedacht. In Kleingruppen wurde über einiges Diskutiert und erörtert. 

Auch die rechtlichen Grundlagen, Verordnungen, Vorschriften und Anweisungen wurden besprochen und nochmals ins Gedächtnis gerufen. 

Vielen Dank an Manuel Spielmann von Trux´n´Bus für den gelungenen Ausbildungsabend. Eine Fortsetzung wird bestimmt folgen!

[lg]